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ToggleWarum du als Akademiker wahrscheinlich arm im Alter bist
Überleg mal, wieso du dich entschieden hast, Akademiker zu werden. Was waren deine Beweggründe? Was hat dich angetrieben, das harte Studium durchzuziehen? Einige werden wahrscheinlich dies antworten:
- Finanzielle Unabhängigkeit erreichen
- Interesse am Lernen und Spezialisieren in eine bestimmte Richtung
- Höheres Einkommen im Berufseinstieg
Wenn ich frage, ob finanzieller Wohlstand im Alter ein Beweggrund für das Studium ist, würden viele zustimmen. Denn einen gewissen Lifestyle möchten wir uns doch alle gönnen und auch beibehalten.
Hast du doch vielleicht deine Eltern mit ihren sehr geringen Rentenansprüchen gesehen und dazugelernt. Genau! Wir haben alle dazugelernt. Als Akademiker haben wir uns daher jahrelang den Arsch im Studium aufgerissen.
Danach zahlen wir im Berufsleben brav in die Rentenkasse ein, vertrauen in die Deutsche Rentenversicherung, dass diese unsere Einzahlungen gut anlegt. Doch was passiert mit unserem Geld?
Mit wie viel Prozent vom letzten Gehalt kann ein Akademiker im Alter so rechnen?
Um dies genau abschätzen zu können, wird in Deutschland oft auf die Ersatzrate zurückgegriffen. Die Ersatzrate zeigt auf, wie viel deines letzten Bruttoeinkommens deine Bruttorente abdeckt.
Jemand, der beispielsweise 45 Jahre in die Deutsche Rentenversicherung einzahlt, darf sich 2030 noch mit 41 % Rente begnügen, unabhängig vom akademischen Hintergrund. Doch was passiert bei Akademikern? Du musst ja diese 45 Jahre erstmal voll kriegen, um diese Rente erhalten zu können.
Wenn der Rentenbescheid vor uns liegt, kommen wir jedoch meistens aus dem Staunen kaum noch raus. Aus deinen jahrelangen Mühen ist fast nichts übrig geblieben. Vom finanziellen Wohlstand ist nichts zu sehen und ein Akademiker darf mit 35 – 40 Prozent seines letztens Nettoeinkommens auskommen.
Prüfe einmal dein letztes Nettogehalt. Wenn du ab morgen nur noch 40 Prozent übrig hättest, könntest du damit überleben? Ich könnte gerade noch so meine Miete zahlen. Und hier dürftest du auch keinen Monat arbeitslos nach Studium sein oder wegen Kindererziehung etc. ausfallen.
Diese Einflüsse könnten die Rente nochmals um 8 Prozent kürzen. Erfahr daher in diesem Blog-Beitrag, wieso das Deutsche Rentensystem eine Katastrophe für Akademiker ist, und was du dagegen tun kannst.
Wie dein Studium Rente zerstört
Das Deutsche Rentensystem, so wie es ist, ist für Akademiker mehr als schädlich. Vertraue ich der Deutschen Rentenversicherung blind in Bezug auf die durchschnittliche Rente von Akademikern, könnte ich auch gleich Lotto spielen. Denn es belohnt die, die früh anfangen einzuzahlen und bestraft die, die später einsteigen.
Da sich an dem System, seit Beginn, nichts geändert hat, geht es immer noch davon aus, dass alle mit 16 anfangen zu arbeiten und einzahlen. So haben es schließlich unsere Eltern getan.
Dies tun Akademiker im Regelfall aber nicht. Dein Lebenslauf ist nicht mehr so geradlinig, wie der deiner Eltern, oder? Akademiker arbeiten heutzutage nicht mehr 45 Jahre im gleichen Unternehmen, wie es die Generationen vor ihnen getan haben.
Eine Studie des internationalen Instituts für Empirische Sozialökonomie bringt die Herausforderung auf den Punkt.
- Lange Studienzeiten
- Schwierigkeiten im Berufseinstieg,
- unbezahlte Praktika
- befristete Arbeitsverträge.
Dies ist heutzutage das Leben eines Akademikers in den ersten Jahren nach dem Studium. Das Institut stellte sogar fest, dass die Akademiker von heute häufiger und länger arbeitslos sind, als noch vor vielen Jahren. Somit fehlt dir durch die fehlenden Einzahlungen dieser Jahre und dem einhergehenden Zinseszinseffekt einiges an Rente.
Das Lustigste ist übrigens, dass viele von uns die 45 Jahre Einzahlung nicht mal mehr schaffen. Akademiker sind heutzutage bei Berufseinstieg im Schnitt 23,8 Jahre alt. Hier blieben maximal 43,2 Jahre bis zur Rente mit 67.
Die Wahrheit ist jedoch, dass ich niemanden kenne, der mit 23 in das Berufseinleben eingestiegen ist. Die meisten haben noch einen Master angehängt oder noch ein paar Monate im Ausland verbracht. Somit steht der Berufseinstieg oft erst mit Ende 20 an.
Ich selbst habe zunächst eine Ausbildung absolviert und „erst“ mit 22 angefangen zu studieren. Mit 27 hatte ich dann endlich meinen Master in der Tasche. Die erste „richtige“ Einzahlung für die Deutsche Rentenversicherung kam also erst mit 27. Bis zur Rente mit 67 bleiben mir somit nur 40 Jahre. Spannend wird es die nächsten Jahre bei mir, denn ich plane sogar schon mit 63 in Rente zu gehen.
Das deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) bestätigt die Annahme, dass unser Studium Rente zerstört. Eine Untersuchung zeigt auf, dass vor allem Akademiker zu den. „Potenziell Unterversorgten“ gehören.
Das liegt hauptsächlich an folgenden Punkten:
- Praktika statt Festanstellung
- weniger Verdienst
- steigende Steuern
All das zerstört deine Rente. Für Akademiker steigt deshalb die Gefahr, im Alter zu verarmen. Immer noch müssen Eltern finanziell herhalten, Verträge sind befristet und natürlich nicht in Vollzeit.
„Die Gefahr der Altersarmut steigt“, betont Inifes-Wissenschaftler Ernst Kistler.
„Vor allem für jüngere Akademiker werde es zunehmend schwierig, zusätzlich privat für ein moderates Auskommen im Alter zu sparen“, warnt Merten Larisch, Altersvorsorgespezialist der Verbraucherzentrale Bayern: Seine Befürchtung: „Schlimmstenfalls müssen Akademiker als Rentner von der Grundsicherung leben.“
Die Grundsicherung dient hierbei alleinig der Existenzsicherung. Weiterhin sind private Rentenversicherung das Letzte, was Akademiker bei der unsicheren privaten und beruflichen Zukunft abschließen. Und damit sind Akademiker nicht alleine. Jeder 5. in Deutschland kümmert sich nicht um seine Altersvorsorge, wie die Infographik von Statista zeigt.
„Diese Gruppe ist nur mit sehr individuell zugeschnittenen und äußerst flexiblen Sparverträgen zu überzeugen“, folgern die Autoren Ulrich Pfeiffer und Reiner Braun von empirica. Aber warum war das früher nie ein Problem?
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Die Regierung straft Akademiker immer mehr ab, in Bezug auf Renteneinzahlungen
Wer beispielsweise in den 70er-Jahren studiert hat, brauchte während des Studiums nichts in die Rentenkasse einzuzahlen. Damals war es noch selbstverständlich, dass ein Studium Rente einbrachte. Es wurden bis immerhin 1992 insgesamt 13 Jahre an schulischen und universitären Ausbildungszeiten angerechnet.
„Das brachte mindestens 300 Euro mehr Rente im Monat ein“, sagt Bernd Katzenstein vom Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA). Oft gar über 600 Euro, je nach Verdienst und Dauer des Erwerbslebens.
Durch hohen Verdienst und dem Zinseszinseffekt sprechen wir teilweise von bis zu 1.000 € mehr im Monat. Die 1.000 € kannst du dir abschminken. Wie dein Studium Rente zerstört, kriegst du heutzutage gar nicht mehr mit. Es fing in an einem düsteren Tag in den 90er Jahren an. 1992 strich die damalige Regierung einen Teil der möglichen 13 Ausbildungsjahre.
Seit 2002 waren nur noch drei Hochschuljahre zurechenbar. Zu aller erst wurden auch nur noch 75 Prozent des durchschnittlichen Gehalts angerechnet. 2009 kam dann das Messer direkt von hinten und die damalige Regierung strich die komplette Anrechnung der Studienjahre für die Rente. Möchtest du den Grund für diese Streichung wissen? Akademiker verdienen ja mehr.
„Auch die Gutverdiener haben ein Problem“, sagt der Volkswirtschaftsexperte Eckhard Tuchtfeld von der Commerzbank.
Denn die gesetzliche Rente ist zudem auch noch nach oben gedeckelt. Verdienst du als Akademiker in den alten Bundesländern im Monat mehr als 7.100 € brutto (neue Bundesländer 6.700 €) nützt es dir nichts für deine Rente (Stand 2021).
Deine Einzahlungen sind bis zu dem Beitrag begrenzt. Natürlich steigt auch die diese Grenze jährlich. Steigt dein Gehalt jedoch stärker an, erhältst du automatisch eine Rente, die unter deinem Lebensstandard liegt. „Deshalb ist die Rentenlücke umso größer, je höher das Einkommen ist“, betont Tuchtfeld.
Warum Akademiker trotzdem Probleme bei dem Thema Altersvorsorge haben.
Trotz all dieser Fakten ist das Thema Rente für viele Studenten und Absolventen immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Viele denken über dieses Thema nicht mal nach, weil das Thema Rente noch sehr weit entfernt ist.
Ferner ahnen viele gar nicht, wie ihr Studium Rente zerstört. Weiterhin sind Akademiker oft sehr uninformiert und selbst die Kollegen bei der Deutschen Rentenversicherung können meist nicht helfen. Außerdem fehlt der Uni Coach, der uns im Studium zu solchen Finanzthemen berät.
In Deutschland gibt es weiterhin eine so große Produktvielfalt, dass niemand mehr richtig durchsteigt. Viele Produkte sind für Akademiker nicht geeignet. Nach der Studienzeit Rente aufpäppeln, wird kompliziert, komplizierter als meine Mathematik I und II Klausuren zusammen.
Denn wenn du merkst, dass du fast keine Rentenansprüche mehr hast, ist es größtenteils schon zu spät. Vor allem für Menschen, die lange für ihr Studium brauchen, ist das Thema hochrelevant: Im Alter spürt man dann, dass man zu kurz in die Rentenkasse eingezahlt hat.
„Jüngeren Jahrgängen seien all die Belastungen noch gar nicht so bewusst“, sagt Merten Larisch, Altersvorsorgespezialist der Verbraucherzentrale Bayern. „Sie müssten nicht nur jede Menge Rentenkürzungen kompensieren, sondern auch die steigende steuerliche Belastung. Wegen der immer schlechteren Einkommenssituation werde es für jüngere Akademiker auch immer schwieriger, Geld für eine zusätzliche private Altersvorsorge aufzubringen.“ befürchtet Larisch. Die Aussichten seien bedrückend. Dennoch gebe es derzeit keine Alternative, als rechtzeitig fürs Alter Geld zu investieren.
Laut des Institutes für Vorsorge und Finanzplanung benötigen Akademiker 8 – 12 Prozent ihres Bruttoeinkommens, um für das Alter vorzusorgen. Dies erhöht sich mit steigendem Einkommen.
Als Abschluss habe ich dir noch ein paar Denkansätze mitgebracht. Möchtest du 1.000 € zusätzliche Rente erwirtschaften und hast 10 Jahre Zeit, benötigst du ein monatliches Investment von 1.600 €. Hast du 40 Jahre Zeit, benötigst du nur 160 € im Monat.
Je früher du anfängst, desto bemerkbarer wird sich der Zinseszinseffekt bei dir machen. So kompensierst du die Tatsache, dass dein Studium Rente zerstört. Du siehst, es ist spätestens im Berufseinstieg höchste Eisenbahn vorzusorgen. Starte also deinen ersten Sparplan oder informier dich über eine private Rentenversicherung.
Hast du dir über das Thema Rente schon Gedanken gemacht? Hinterlasse einen Kommentar, was dich in diesem Zusammenhang momentan beschäftigt.
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6 Kommentare zu „Wie dein Studium Rente zerstört“
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