Interview mit Alexia – Akademiker Fibel

Erfolgsrezepte Akademiker Fibel

Profil Interviewpartner

Alexia Tsouri

Finanzbloggerin, finanzverliebt. Seit 2014 ist Wissensvermittlung meine Leidenschaft. Heute interviewt Alexia sich sozusagen selbst.

Alexia Tsouri ist Gründerin und Geschäftsführerin des ersten, unabhängigen Finanzblogs in Deutschland für Akademiker. Ihre Vision ist es, dass Akademiker finanzielle Unabhängigkeit erreichen.

Alexia Tsouri Profibild

Meine erste prägende Erfahrung war mit vier Jahren. Einmal im Jahr waren wir in der Heimat (Griechenland), um meine Großeltern zu besuchen.

Wann immer ich da war, gab mir mein Opa ein paar Drachmen-Münzen in die Hand (damals noch die Währung in Griechenland) und ich holte mir davon Süßigkeiten und Kaugummi. Einmal bekam ich sogar einen Schein in die Hand gedrückt. So schnell wie ich konnte, flitzte ich zum Kiosk, um den Besitzer zu fragen, wie viel Süßigkeiten ich wohl davon bekommen würde.

Er machte mir eine große gemischte Tüte und ich fühlte mich wie ein reicher Scheich. PS: Mein Papa erzählte mir später, dass der Geldschein einen Wert von 4 € hatte. Daher denke ich noch heute an diesen Glücksmoment zurück, an dem mich so wenig so glücklich gemacht hat.

Was war dein aha Moment, der aufzeigte, dass es an der Zeit ist, sich um die Finanzen zu kümmern?

Als ich mich 2012 entschied, Wirtschaftswissenschaften zu studieren, war mein größter Motivator der Wissenserwerb. Danach kam gleich die Motivation, viel Geld zu verdienen.

Ich habe sogar Finanzen studiert, so verrückt war ich nach diesem Thema. Dabei habe ich gelernt, wie Banken bei anderen Banken Geld leihen und wie auf diese Weise neues Geld entsteht.

Ich war Expertin auf diesem Themengebiet. Nach Uniabschluss im Jahr 2017 und Berufseinstieg dauerte es jedoch nicht mal ein Jahr, und ich hatte Dispo-Schulden in vierstelliger Höhe. Meine Studienschulden im fünfstelligen Bereich nicht vergessen.

Ich besaß ein Auto, das ich mir nicht leisten konnte, wechselte des Geldes wegen von einem Job zum nächsten und fühlte mich wie ein Hamster im Rad. Je schneller ich rannte, desto mehr hatte ich das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.

Ich verstand nicht, warum ich finanziell immer wieder kurz vorm Burnout war. Weder meine Bankausbildung noch mein Finanzstudium halfen mir. Immer wenn ich meine Kontoauszüge in der Hand hielt, schloss ich kurz die Augen, um das Desaster nicht sehen zu müssen.

Als ich die Augen wieder öffnete, fand mich in einem Gespräch mit einem Finanzberater eines nicht ganz unbekannten Instituts wieder. Es war ein äußerst charmanter Mann in meinem Alter, der mir finanziell die Crème de la Crème verkaufen wollte.

Ich glaube, er flirtete sogar mit mir. Meine Intuition rettete mich vor einem finanziellen Genickbruch, und ich lehnte sein Angebot ab. 

Nach diesem Gespräch beschloss ich, in Finanzdingen endlich keine Verliererin mehr zu sein. Ich wollte verstehen, warum ich finanziell auf keinen grünen Zweig kam. Weshalb war ich während des kompletten Studiums so blind für diese Themen? Nach diesem Ereignis nahm ich alles selbst in die Hand.

Welches(n) Buch/Blog sollte jeder gelesen haben, der finanziell unabhängig werden möchten?

Mein Gamer-Changer war definitiv „rich dad poor dad“. Dieses Buch spricht speziell darüber, wieso vor allem die Menschen in der Mittelschicht falsche Werte bezüglich Geld beigebracht bekommen.

Weiterhin lese ich einmal im Jahr „Think and grow rich“ von Napoleon Hill. Er beschreibt sehr anschaulich, welches Finanzmindset die Reichen besitzen.

Napoleon Hill war ein Journalist und Autor. Er interviewte die reichsten und erfolgreichsten Menschen seiner Zeit (darunter Henry Ford, John D. Rockefeller und Thomas Edison), um die Geheimnisse ihres Erfolgs herauszufinden. Das Ergebnis? 13 herausragende Prinzipien zum Erfolg, die im Buch „Think and Grow Rich“ dargestellt werden. In erster Linie geht es im Buch um Themen, wie Zielerreichung und Visionen. Wer dieses Thema nicht angeht, weiß schließlich nie, warum er finanziell unabhängig werden möchte.

Wer ist dein Finanzvorbild und warum?

Ein Interview hat mich in diesem Zusammenhang besonders geprägt. Schau dir den Interview-Ausschnitt (44Sekunden) an.

Auf Deutsch übersetzt: Cher: “Meine Mutter hat mir nach meinem Durchbruch gesagt, jetzt könnte ich mich niederlassen und einen reichen Mann heiraten. Darauf antwortete ich, dass ich selbst ein reicher Mann bin.“

Cher wählt ihren Partner also, weil sie ihn mag und nicht weil er finanzielle Vorteile mit sich bringt.

Nachdem ich dieses Interview geschaut habe, hat sich meine Einstellung zu diesem Thema grundlegend gefestigt. Cher ist eines meiner größten Finanzvorbilder geworden, sie verlässt sich nur auf eine Person: auf sich selbst!

Daher habe ich mich selbst dazu verschrieben, finanziell-erfolgreiche Akademiker zu interviewen.

Großen Respekt habe ich vor den Interviewpartnern meiner Kategorie Erfolgsrezepte. Sie sind erfolgreich mit ihren Finanzen und teilen ihr Wissen. Wer Wissen teilt, bekommt immer Karma-Punkte von mir.

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Erfahre wie du mit Studien- und Konsumschulden umgehst und wie hoch dein Nettovermögen und deine Sparquote ist, sodass du einen Überblick über deine aktuelle finanzielle Situation bekommst.

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Wie sieht dein Leben aus, wenn du finanziell unabhängig bist?

Meine finanzielle Unabhängigkeit möchte ich im Alter von 50-55 erreichen. Somit habe ich noch ca. 25 Jahre Zeit. Ich habe vor 2 Jahren eine Bucket-List erstellt. Eine Bucket-List ist eine Liste mit Träumen und Wünschen. Die einzige Regel, die ich mir gebe: Jeder Traum und Wunsch schafft es auf dieser Liste, unabhängig von Preis, Risiko und Wahrscheinlichkeit des Erreichens.

Die Bucket-List möchte ich erreicht haben, wenn ich von dieser Welt gehe. Momentan befinden sich über 220 Wünsche und Träume darin. Beispiele sind:

  • Flugschein
  • Alle Länder der Welt einmal besuchen
  • Ein Boot kaufen, wenn ich in Rente gehen
  • Schweigekloster besuchen

Somit habe ich viel vor, wenn ich offiziell in Rente gehe. Ich möchte mir ein Boot holen, um die ganze Welt zu bereisen. Das wichtigste ist jedoch jeden Tag ein Stück weit mehr finanziell unabhängig zu werden, um mehr und mehr von der Bucket-List verwirklichen zu können.

Nenne einen positiven Finanz-Glaubenssatz, den du lebst.

Ich tue Gutes mit Geld

Ich höre immer wieder den Schwachsinn, dass Reiche böse sind und Geld die Wurzel des Teufels. Auch ich bin teilweise mit solchen Glaubenssätzen aufgewachsen.

Manche denken, dass alle Reiche das Geld zum Fenster schmeißen, während Teile der Welt hungern und nicht mal was zu essen haben. Daher scheuen viele Menschen sich davor, selbst vermögend zu werden. Das ist ein Denkfehler, der viele Akademiker daran hindert, finanziell unabhängig zu werden.

Ich möchte dir diesen Denkfehler an einem Beispiel zeigen. 

Nehmen wir an, du erhöhst dein Einkommen um 30 Prozent. Wenn du deinen Lebensstandard nicht maßgeblich erhöhst, könntest du mit einem Teil der Gehaltserhöhung was Gutes tun.

Du könntest:

  • An Hilfsorganisationen spenden
  • Tierheime mit Futter und Co. unterstützen
  • Ehrenämter ausführen
  • Obdachlose im Winter mit warmen Jacken unterstützen

Ich habe mehrere Ehrenämter als Wahlhelfer und Trainer, die mir nicht nur helfen auf den Boden zu bleiben, sondern mir auch das Gefühl geben, der Gesellschaft etwas zurückzugeben.

Du kannst mit mehr Einkommen die Welt besser machen, denn du entscheidest, was mit deinem Geld passiert. Du kannst dort ansetzen, wo der Staat an seine Grenzen kommt.

Auf welchen Luxus würdest du ungern verzichten?

Meine Bucket-List besitzt viele Reiseziele. Mein Urlaub ist der einzige Moment, indem ich nicht 3-mal überlege, ob ich Geld ausgebe oder nicht.

Andere Kulturen und Menschen kennenzulernen machen mich zu einem weiseren und besseren Menschen, daher sind meine Reisen und Urlaube mein Luxus. Dachte ich im Studium, dass Gucci Taschen Luxus sind, bin ich heute schlauer. Hierfür habe ich einen eigenen Budgettopf, auf den ich mehrmals im Jahr zurückgreife.

Was ist dein persönlich größtes Erfolgsrezept in Bezug auf Finanzen?

Mein wichtigstes Learning aus der Studienzeit war alles kritisch zu hinterfragen! Wo ist der Finanzcoach an der Uni, der uns Akademikern ein positives Finanzmindset vermittelt? Es gibt ihn nicht. Weil alle, die an der Uni arbeiten, meist selbst limitierende Selbstbilder haben. Wer studiert, wird darauf konditioniert, nach Abschluss im Angestelltenverhältnis für die Träume anderer zu arbeiten.

Man wird Experte für das Verfassen und Auswerten wissenschaftlicher Arbeiten, vergisst aber, die Dinge kritisch zu hinterfragen, sobald sich die Tore der Hochschule ein letztes Mal hinter einem geschlossen haben.

Akademiker verdienen mehr als Menschen ohne Hochschulabschluss, aber Gehaltserhöhungen bemerken sie kaum, denn mit steigendem Gehalt steigen auch die Abgaben. Vor allem finanzielle Themen wurden während meiner gesamten schulischen und universitären Laufbahn totgeschwiegen. Es gab keinen Unterricht oder Coach, die mir zeigten, wie ich Geld spare, wie ich mich am besten auf die Altersvorsorge vorbereite und welche Finanzprodukte für Akademiker geeignet sind.

Niemand sensibilisierte mich für Steuererklärungen und Aktienmärkte. Auch wenn Nicht-Akademiker weniger verdienen, ist die durchschnittliche Rente von Akademikern oft eine Katastrophe.

Ich glaube, dass vor allem Akademiker verdient haben, sich ihrer Probleme mit den Themen Rente, Steuern und Gehalt bewusst zu werden – egal, ob sie noch studieren, das Studium gerade absolviert haben oder schon jahrelang im Beruf stehen. Natürlich gilt: Je früher man startet, desto „unbefleckter“ ist man. Viele Akademiker, die zu mir kommen, besitzen bereits Finanzprodukte, ohne Ahnung davon zu haben. Da haben Eltern in bester Absicht Geld angelegt, oder der Patenonkel hat ein Sparbuch geschenkt. Viele Akademiker kommen hoch verschuldet aus dem Studium: ,,BAföG-Rückzahlung, KFW-Schulden…

Inzwischen weiß ich, dass der naive Umgang mit Geld für viele Akademiker in einer finanziellen Katastrophe endet. Und ich weiß, wie man die Katastrophe einfach abwenden kann: indem man die eigene Finanzkompetenz erhöht und sich Finanzwissen aneignet.

Was möchtest du den Lesern noch mit auf den Weg geben?

Was ist heute die eine Sache, die du tun kannst, um deiner finanziellen Unabhängigkeit näherzukommen?

Diese Frage stelle ich mir selbst jeden Morgen als Erstes. Daher empfehle ich jeden Akademiker nach Berufseinstieg jeden Tag etwas zu tun, damit die Finanzkompetenz gestärkt wird.

Denn ich lebe mein Leben mit folgendem Credo und hoffe, dass ich Akademiker im Berufseinstieg inspirieren kann, selbst für seine Finanzen einzustehen. 

„Denn kein Konsum schmeckt so gut, wie finanzielle Unabhängigkeit“

1 Kommentar zu „Interview mit Alexia – Akademiker Fibel“

  1. Spannend deinen Weg und deine Sicht auf die Dinge einmal so detailliert kennen zu lernen 🙂 Warte bitte nicht zu lange mit deinen 220 Wünschen, denn man weiß nie wie alles kommen wird. Ich habe mir vorgenommen, jedes Jahr mindestens eine Sache von meiner Liste „abzuarbeiten“

    Liebe Grüße,
    Hanna

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