Brief

Ein Brief an die Vergangenheit

Ich sitze auf der Couch, in meine Decke gemurmelt und betrachte die Schneedecke auf meinem Balkon. Es ist der 18.01.2024 und ich erinnere mich nicht, wann ich das letzte Mal so einen weißen Januar hatte.

In meiner Hand befindet sich mein Buch des Monats:„Das Buch, was du lesen musst, bevor du Kinder bekommst, oder das Buch, was deine Eltern hätten lesen müssen“ (unbezahlte Werbung). Es handelt davon, was bei der Kindererziehung wichtig ist und was jeder werdende Elternteil vor Geburt wissen sollte. Obwohl die Kinderplanung bei mir noch nicht dringend ist, finde ich es spannend zu erkennen, welche Erziehungs“fehler“ meine Eltern gemacht haben.

Versteht mich nicht falsch, meine Eltern haben hervorragende Arbeit geleistet. Ich gehörte noch zu den letzten Generationen (Generation Y), die sich nach Schulschluss das Fahrrad schnappten und mit den Nachbarskindern das Dorf unsicher machten. Und obwohl ich das Buch schnell durch hatte, beschäftigte es mich noch wochenlang danach.

Denn, auch wenn ich eine unbeschwerte Kindheit hatte, überlegte ich lange, was ich als Teenager gerne gewusst hätte. In der Reflexion über meine finanzielle Reise fühlte ich den Drang, meinem 18-jährigen Selbst einen Brief zu schreiben. Ein imaginärer Dialog zwischen meiner Vergangenheit und meiner Gegenwart, eine Reise durch Höhen und Tiefen.

Für mich sind Finanzen mehr als Zahlen auf dem Konto; sie sind der Kompass auf meiner Lebensreise. Daher schreibe ich in diesem Blog-Beitrag einen imaginären Brief an mein 18-jähriges Ich. Dieser Brief vereint die Emotionen meiner Vergangenheit mit meiner Weisheit der Gegenwart.

Die Reise von meinem unsicheren Erwachsenenalter bis zum Punkt meiner finanziellen Erfüllung gleicht einer Achterbahn. Wir tauchen gemeinsam ein und teilen die Erkenntnisse aus Momenten des Schmerzes und des Glücks. Diese Worte sind ein Fenster zu den Erfahrungen, die nur die Jahre und das Leben schenken können. Und ich schreibe Sie, während ich aus meinem Fenster auf die weiße Schneedecke blicke, zufrieden, glücklich und voller Dankbarkeit.

Daher überlegte ich lange, was genau ich meinem 18-jährigen Ich schreiben würde. Mir fielen 7 Erfahrungen ein, die ich mitgeben würde.

Bevor wir starten: Wenn du meine Reise zur finanziellen Unabhängigkeit mitverfolgen möchtest und erfahren möchtest, welche Fehler ich immer noch mache, trage dich für meinen Newsletter ein. Du erhältst wöchentlich meine neusten Erkenntnisse, was das liebe Geld betrifft.

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Alexia Tsouri Mikro

Meine 7 Weisheiten für mein jüngeres Ich

Arbeite dich nicht zu Tode

Wenn ich meinem 18-jährigen Ich auch nur eine Sache mitgeben könnte, wäre es diese. Ich würde mich selbst nehmen und hart schütteln! Finanzieller Erfolg sollte nie auf Kosten der Gesundheit gehen. Und mit 18 Jahren wusste ich nicht, dass es nicht nur die physische Gesundheit gibt, sondern auch die mentale.

Die Vorstellung, hart zu arbeiten, um viel Geld zu verdienen, mag eine Zeit lang motivierend sein. Doch die wahre Essenz liegt im smarten Arbeiten, im Finden von Balance zwischen beruflichem Fortschritt und persönlichem Wohlbefinden. Die Erkenntnis, dass meine Lebensqualität ebenso wichtig ist wie mein Kontostand, war eine der härtesten Lektionen meines Lebens. Denn es gibt einen Unterschied zwischen High Performern und Workaholics  und den Unterschied musste ich lernen.

Denn ich bin sehr Leistungsgetrieben und habe es deswegen mehrmals übertrieben: 50 Stunden in der Woche arbeiten, am Wochenende Fortbildung – Mein Sozialleben ging irgendwann gegen 0, so sehr hustelte ich in meinem 1. Job als Lehrer (ja, auch als Lehrer kannst du husteln).

Der Begriff „Work-Life-Balance“ wurde zu einem Leitfaden, der mein 18-jähriges Selbst daran erinnern soll, dass der wahre Jackpot nicht in der Erschöpfung, sondern im intelligenten Umgang mit den eigenen Ressourcen liegt.

Es geht darum, nicht nur für den Moment, sondern für das gesamte Leben zu planen. Daher berücksichtige ich in meiner Jahresplanung nicht nur Urlaube, Auszeiten und Me-Time, sondern auch Zeit mit Familie und Freunden. Ich bin haarscharf einem Burnout entkommen, weil ich kurz vor Schluss die Reißleine gezogen habe. Daher wäre mein erstes Learning für mein 18-jähriges Ich:

Deine mentale Gesundheit ist das Wertvollste, was du hast, kümmere dich um sie, gieße sie wie eine Blume. Wenn diese verblüht ist dein Leben nichts mehr wert, egal wie hoch dein Kontostand ist. Denn mein Geld kann mir viel kaufen, jedoch keine nachträgliche Gesundheit.

Du musst nicht alles auf einmal machen

Die Welt der Finanzen lehrt, dass Geduld eine Tugend ist. Es ist wie das Lagern eines wertvollen Weins, um Aromen und Qualitäten zu entfalten. Die Kunst besteht darin, kluge Schritte für langfristigen Erfolg zu setzen.

Das weiß mein 18-jähriges Ich noch nicht. Mit 18 Jahren war ich noch sehr Impulsgetrieben, hetzte von einem Erlebnis zum anderen und Geduld war ein Fremdwort für mich. Daher würde ich schnell klarmachen, dass nicht die Geschwindigkeit, sondern die Beständigkeit den wahren Wert ausmacht.

Die Sehnsucht, alles sofort zu erreichen, wird durch das Verständnis ersetzt, dass der Weg ein Prozess des Wachsens und Lernens ist. Die Schnelligkeit ist nicht der Schlüssel; es geht um das Vertrauen, dass jeder Schritt ein Puzzlestück ist, das zum Gesamtbild beiträgt. Daher habe ich mir heutzutage selbst die Regel auferlegt, dass ich etwas zumindest eine Zeit ausprobiere, bevor ich eine Entscheidung treffe.

Instagram wurde 6 Monate durchgespielt, bevor ich entschieden habe, weiterzumachen. Hätte ich nach einem Monat aufgehört, weil ich keinen Erfolg sah, hätte ich es bereut.

Eine Saison habe ich Tennisunterricht genommen, weil ich den Sport wieder aufleben lassen wollte in meinem Leben. Hätte ich nach einer Stunde aufgehört, weil ich nicht nur grottenschlecht war, sondern auch mit Schnappatmung nach Hause gegangen bin, hätte ich einen der besten Ausgleiche meines Lebens verpasst. Nun bin ich schon im dritten Jahr, yeah!

Denn ich wäre jetzt nie da, wo ich bin, wenn ich nicht an meiner Fähigkeit geduldig zu sein gearbeitet hätte. Laut Studien haben im Übrigen Menschen, die langfristig denken und planen, eine höhere finanzielle Zufriedenheit.

Herausforderungen meines 18-jährigen Ichs

Die finanziellen Herausforderungen meines 18-jährigen Ichs sind wie ein stürmischer Ozean. Die Unsicherheit bei der Jobsuche, die Vernachlässigung der Finanzen im Berufseinstieg und die Intransparenz auf dem Finanzmarkt prägen meinen Abschnitt der Reise. Mein Leben mit 18 bestand nicht aus glatten Finanzverläufen.

Die Angst vor dem Versauern im Beruf, die Suche nach dem Lebenszweck und die Unsicherheit bei der Jobauswahl waren in meinem Kopf und verschwanden nicht. Ich war nicht das beliebteste Mädchen und eckte oft an mit meinen Worten. Ich verstand damals noch nicht, wieso ich nicht einfach das sagen konnte, was ich dachte, ohne schief angeguckt zu werden.

Doch nur, weil ich mit 18 schon so wissensdurstig war und mich selbst suchte, kann ich heute mit voller Stolz diese Zeilen schreiben. Durch diese Herausforderungen konnte ich nicht nur finanziell, sondern auch persönlich wachsen. Es sind diese Momente der Unsicherheit, die den Weg zu einer tiefen Selbstkenntnis ebnen.

Priorisiere dich

Während ich diese Zeilen schreibe, würde ich mein 18-jähriges Ich gerne in den Arm nehmen. Eine harte Lektion war, dass es nicht darum geht, es allen recht zu machen. Ich wollte mich mit 18 selbst finden, aber gleichzeitig alle glücklich machen. Meinen damaligen Freund, meine Eltern, meine Geschwister, meine Ausbilder, meinen Vermieter, den Kassierer und die halbe Welt. Dies war eine harte Zeit für mich. Ich fühlte mich teilweise so, als wäre ich nicht genug für manche Menschen.

Und auch mit meinen 33 Jahren überkommt mich immer wieder dieses Gefühl. Nur, dass ich dieses Gefühl leicht abschüttle, wie ein zierliches Reh den Schnee zu dieser Zeit abschüttelt.

Priorisieren bedeutet, klare Ziele zu setzen und den eigenen Weg zu gehen. Dieser eine Weg hat vielen Menschen in meiner Umgebung nicht gefallen. Daher trennte ich mich irgendwann von meinem damaligen Freund, beendete Freundschaften zu Menschen, die mich nicht mehr inspirierten, und zog mich sogar von Teilen meiner Familie zurück.

Denn durch meine Wünsche und Lebensziele polarisiere ich teilweise. Wenn ich einem Familienmitglied in den 50-er erzähle, dass ich in seinem Alter schon in Rente sein werde, bekomme ich kein Applaus und kein „Ich freue mich für dich“. Jetzt kann ich mit Neidern und Nichtgönnern umgehen, mit 18 sah dies anders aus.

Ich befand mich im ständigen Spannungsfeld zwischen der Findung zu mir selbst und dem „Recht machen“ von anderen. Irgendwann durchbrach ich dieses Spannungsfeld, denn es kostete mich sehr viel Energie. Daher ist ein Leitspruch für meine erfolgreiche und erfüllte Zukunft.

Either it’s a hell yea, or a NO! Wenn es mich nicht glücklich macht, kein Geld einbringt oder mich persönlich weiterentwickelt, bin ich raus!

Du musst eine Menge S* fressen**

Finanzielle Rückschläge sind unvermeidlich, aber aus ihnen erwächst oft meine wertvollste Weisheit. Mein 18-jähriges Ich wird verstehen lernen, dass die schmerzhaften Erfahrungen, sei es bei der Jobsuche, dem Umgang mit begrenzten Budgets oder anderen Herausforderungen, Teil des Prozesses sind.

Die Momente, in denen ich scheinbar „Sch**ße fressen“ muss, werden als Bausteine für persönliches Wachstum dienen. Ein BAföG-Antrag nach dem anderen, miese Gehälter, Pendelstrecken von bis zu 2 Stunden – all das wird mein 18-jähriges Selbst nicht nur finanziell, sondern auch mental stärken.

Laut Umfrage haben 70 % der erfolgreichen Unternehmer mindestens einmal in ihrer Karriere schwerwiegende finanzielle Rückschläge erlebt. Diese Krise würde ich meinem jüngeren Ich gerne ersparen.

Doch er muss dadurch, die Erfahrungen machen, die ich nun nutze um finanzielle Entscheidungen im 5 oder 6-stelligen Bereich zu treffen. Ich hantiere momentan mit Größenordnungen, die mein 18-jähriges Ich erstarren lassen würden. Mein jüngeres Ich braucht auch die schlechten Erfahrungen, damit ich entstehen kann. Und ich finde, so wie ich bin, bin ich super.

Ich bin genug, ich bin wertvoll und meine Reise ist wunderbar.

Alt werden ist geil

Sobald mein 18-jähriges Ich seine eigene Wohnung hat, die Finanzen aufgestellt sind und die größten Träume Wirklichkeit werden, wird die Erkenntnis kommen, dass das Älterwerden ziemlich großartig ist. Meine Zeit wird von Jahr zu Jahr wertvoller, meine Erfahrungen reicher, und das Streben nach finanzieller Unabhängigkeit wird mit einem erfüllten Leben einhergehen.

Der Blick auf eine Zukunft, in der die persönliche Freiheit überwiegt und die Gesellschaft von wertvollen Beziehungen geprägt ist, wird mein junges Ich motivieren, weise Entscheidungen zu treffen und frühzeitig in die eigene Zukunft zu investieren.

Wenn ich meinem jüngeren Ich nur einen Satz mitgeben könnte

Bevor ich mich auf den Gedanken verliere, diesen Brief jemals abzuschicken, wird mir klar, dass ich genau die Person bin, die ich heute bin, weil ich all diese Erfahrungen durchlebt habe. Der Weg zum jetzigen Selbst war von Unsicherheiten, Triumphen und den Lehren der Finanzwelt geprägt. Trotzdem habe ich darüber nachgedacht, was ich meinem jüngeren Ich mitgeben würde, wenn ich keinen Brief schreiben könnte, sondern nur einen Zettel mit einem Satz.

Du bist wertvoll und genug

In der Auseinandersetzung mit meinem 18-jährigen Selbst durch diesen imaginären Brief wird deutlich, dass Finanzen für mich mehr sind als bloße Zahlen – sie sind ein Spiegelbild meines Lebens. Die Höhen und Tiefen meiner finanziellen Reise haben nicht nur meine Kontostände beeinflusst, sondern auch die Essenz meiner Persönlichkeit geformt.

Eine Erkenntnis, dass der wahre Reichtum nicht nur in der Fülle des Bankkontos liegt, sondern in den Lektionen, die aus den finanziellen Herausforderungen entspringen, ist wie ein Leitfaden durch diese Zeitreise. Zahlreiche Momente des Schmerzes, sei es bei der Jobsuche, den knappen Budgets oder anderen Hindernissen, formten mein Denken und die Sichtweise auf das Leben.

Die Botschaft an mein jüngeres Ich, nicht alles auf einmal zu wollen, spiegelt meine Erfahrung wider, dass Geduld eine Tugend ist. Die Tatsache, dass manche Dinge erst nach dem Verzehr von metaphorischer „Scheiße“ erreicht werden, verdeutlicht, dass Rückschläge nicht das Ende, sondern Bausteine für persönliches Wachstum sind.

Schließlich wird das Älterwerden als etwas „Geiles“ dargestellt, sobald finanzielle Grundlagen gelegt sind und Träume Realität werden. In dieser Reflexion über meine finanzielle Reise bleibt dieser Brief an mein 18-jähriges Selbst nicht nur eine nostalgische Reise, sondern auch eine Bestätigung, dass jeder finanzielle Schritt ein Baustein für das eigene Lebensmosaik ist. Denn ich habe dadurch meinen Purpose gefunden

Der Traum, diesen Brief abzuschicken, verblasst, wenn ich erkenne, dass ich genau durch diese Erfahrungen zu der Person wurde, die ich heute bin. Und so schließe ich diesen Brief mit einem Lächeln und einem Blick auf die vor uns liegenden Jahre.

Vielleicht, inmitten deiner eigenen finanziellen Reise, stellst du dir die Frage: Was würde dein Brief an dein jüngeres Selbst beinhalten? Welche finanziellen Weisheiten und Lebenslektionen würdest du teilen? In welchem Licht siehst du die Herausforderungen, die auf dem Weg zum finanziellen Erfolg liegen? Wie definierst du persönlichen Reichtum?

Deine Antworten könnten der Schlüssel zu einer tieferen Verbindung mit deinen Finanzen und deinem Lebensweg sein. Welchen Satz würdest du deinem 18-jährigen Ich mit auf den Weg geben? Hinterlasse mir ein Kommentar, ich bin gespannt.

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