Warum Studenten finanziell die Verlierer der Gesellschaft sind
Studium ist insbesondere durch höhere Verdienstmöglichkeiten im späteren Berufsleben für viele Abiturienten attraktiv. Doch bis zum ersten Job leben viele Studenten in Armut und zum Teil unter Existenzminimum. Geld für Studenten gibt es nicht viel. Doch das muss nicht sein. Es gibt neun prinzipielle Fehler, die Studenten immer wieder machen. Diese Fehler werden dann mit ins Berufsleben genommen und wiederholt. Wenn Sie diese Fehler vermeiden, haben Sie gute Chancen im Studium und danach auch ohne Hilfe zurecht zu kommen. Eventuell können Sie sogar während des Studiums bereits wichtige Weichen für Ihren finanziellen Erfolg später stellen.
Ein Studium ist nicht nur zeit- sondern auch kostenintensiv. Zu den Studiengebühren und Lernmaterialien addieren sich zumeist noch hohe Lebenskosten und Mieten in den Großstädten, die die Studenten zu zahlen haben. Außerdem bekommen nicht alle Studierenden BAföG. Und wenn sie es bekommen, reicht es auch nicht immer aus, um den kompletten Lebensunterhalt zu decken. Höchstsatz ist hier (Stand 2021) 861€ (solange nicht bei den Eltern gewohnt wird.).
Darüber hinaus findet sich nicht immer eine Möglichkeit als Student Geld zu verdienen. Und ein Lebensstil, der die eigenen finanziellen Verhältnisse übersteigt, sorgt zusätzlich für ein großes Loch in der Kasse. Die Folge ist oft die, dass viele Studenten aufgrund der finanziellen Belastung ihr Studium abbrechen. Oder sie starten mit einem großen Schuldenberg in ihr Berufsleben. Wer also kein Stipendium oder andere Sponsoren für sein Studium hat, sollte sich ausgiebig Gedanken über die Finanzierung seines Studiums machen. Geld für Studenten ist halt immer noch ein Dauerbrenner.
Wenn Sie die folgenden neun Fehler vermeiden, können Sie Finanzen Studium und das spätere Berufsleben auf ein solides Fundament stehen.
Inhalt
Toggle9 Finanzfehler während und nach dem Studium
Zu hohe Fixkosten
Da bei Studenten Geld in der Regel nicht im Übermaß vorhanden ist, sollten Sie auch auf Ihre Fixkosten achten. Die sollten so gering wie möglich sein. Wohnen in einer WG ist meist günstiger als in einer eigenen Wohnung, da sich die Mitbewohner alle Kosten teilen. Aber auch an anderen Fixkosten kann gespart werden. Nutzen Sie Prepaidoptionen statt einem Vertragshandy, zahlen Sie keine teuren Abos oder fahren Sie mit dem Studententicket in öffentlichen Verkehrsmitteln statt ein eigenes Auto zu unterhalten
Leben im Dispo – Kein Geld für Studenten
Die meisten Banken gewähren einen Dispo-Kredit auch für studentische Konten. Dies kann von Vorteil sein, sollte einmal eine unerwartete einmalige Ausgabe finanziert werden müssen oder eine Einnahme verspätet auf dem Konto eingehen. Einige Studenten haben sich aber daran gewöhnt nur aus dem Dispo zu leben. Dies ist durch hohe Überziehungszinsen auf Dauer nicht nur teuer, sondern lässt auch den Schuldenberg weiter wachsen.
Ein Bogen um Steuererklärungen machen
Auch wenn Studenten wenig oder gar kein Einkommen aus Erwerbstätigkeit haben, sollten sie eine Steuererklärung machen. Dies hat folgenden Grund: Im Zuge der Steuererklärung ist es möglich unter Umständen sogenannte Werbungskosten abzusetzen. Das können Kosten für Arbeitsmaterialien wie Fachliteratur, Internetkosten beim Onlinestudium, die Kosten für ein Arbeitszimmer, Berufskleidung bei Praktika oder Fahrtkosten zur Uni oder zur Praxisstelle sein. Fertigen Sie also noch heute Ihre erste Steuererklärung nach Studium an. Denn Sie können so viel mehr als nur Studiengebühren absetzen.
Kein Nebenjob – kein Praktikum – Kein Geld für Studenten
Nebenjobs bringen nicht nur Geld in die Kasse, sondern helfen auch, schon einmal etwas Berufserfahrung zu sammeln. Optimalerweise hat der Nebenjob auch einen inhaltlichen Bezug zum Studium, sodass er auch auf die spätere Haupttätigkeit vorbereiten kann und eine aussagekräftige Referenz abbildet.
Fehlender Notgroschen
Im Leben können immer unerwartete Dinge passieren. Eine defekte Waschmaschine, ein gestohlenes Fahrrad oder ein defekter Computer können schnell teuer werden. Auch als Student sollten Sie immer etwas Geld auf der Seite haben, um eben solche unerwarteten Ausgaben finanzieren zu können.
Günstig wären hier etwa drei Monatsgehälter oder mindestens 500€.
Sie schützen nicht Ihr wichtigstes Gut
Auch wenn Sie als Student noch nicht berufstätig sind, sollten Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Dies hat den einfachen Hintergrund, dass Studenten meist noch jünger sind und bessere Beiträge bekommen. Je älter Sie werden, desto höhere Beiträge werden Sie später zahlen müssen. Insofern läuft die Zeit gegen Sie. Dies ist Pflichtprogramm, spätestens nachdem Sie Ihr Studium beendet haben.
Außerdem sollten Sie beachten, dass Sie auch als Student berufsunfähig werden können. Wäre dies der Fall, würden Sie Erwerbsminderungsrente bekommen. Da Sie aber als Studierender noch nichts in den Topf eingezahlt haben, erhalten Sie lebenslang nur den Mindestsatz von ca. 776 € pro Monat (Stand 2021). Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung kann Ihnen deutlich bessere Konditionen bieten.
Es beginnt alles im Kopf – Das Mantra vom mittellosen Studenten
Ein Mantra ist in den östlichen Kulturen ein heiliges Wort oder eine heilige Silbe, die sich durch ständiges Wiederholen im Geist der Menschen festsetzen soll. Tatsächlich ist es ein psychologisches Prinzip, dass wir an die Dinge glauben, die wir uns immer wieder einreden. Viele Stundeten neigen dazu, sich in der Mittellosigkeit einzurichten. Dies schafft ein negatives Finanz-Mindset, welches durchaus auch nach dem Studium im Berufsleben noch wirken kann. Und das ist auf der Suche nach Einnahmen mehr als hinderlich. Mit Hilfe des Artikels Studium finanzieren – negatives Mindset macht pleite, können Sie den ersten Schritt machen, um endlich damit aufzuräumen.
Auf die Beratung der Hochschule verlassen
Sich um ein positives Finanzmindset zu sorgen ist der erste große Schritt. Es ist nichts verwerfliches daran, sich gerade in Finanzfragen coachen zu lassen. An der Uni gibt es jedoch in der Regel keinen UniCoach, der die Studenten auf einen sinnvollen Umgang mit ihren Finanzen vorbereitet. Ein Finanzmindset will gelernt werden, auch um etwaige Finanzfehler der Eltern nicht zu wiederholen
Ist Geld für Studenten da – Geld auch im Job da
Glückwunsch! Wenn Sie bis hierhin alles erfolgreich durchgearbeitet haben, sind Sie Ihrer finanziellen Unabhängigkeit ein ganzes Stück näher gekommen. Es ist also nicht unmöglich als Student und späterer Akademiker finanziell unabhängig zu werden. Es hat aber auch niemand gesagt, dass es leicht ist. Lernbereitschaft ist für jeden Studenten unerlässlich und das gilt für den Bereich der eigenen Finanzen insbesondere. Mit Disziplin, einem Plan und dem nötigen Fleiß ist es aber auch als Student möglich, das Studium ohne Schulden zu überstehen und gleichzeitig eine gute finanzielle Ausgangsbasis für den Berufsstart zu schaffen.
Haben auch Sie finanzielle Fehler während Ihres Studiums gemacht? Wo haben Sie als Student Geld verschwendet? Schreiben Sie Ihre Erfahrungen in die Kommentare und helfen Sie anderen, Ihre Fehler zu vermeiden.
Quellen
Aktueller Bafög Satz (zuletzt aufgerufen am 16.06.2022 um 18:52)
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