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ToggleStudiengebühren sind nicht das Einzige, was abgesetzt werden kann
Deine erste Steuererklärung nach Studium ist ganz einfach. Zumindest, wenn du dich entschließt, gar keine zu machen, oder das Thema abzugeben. Darin sind manche Akademiker suppa! Dinge, die unangenehm sind, abzugeben. Doch Studiengebühren absetzen kann einfach sein, wenn du weißt, was du tust.
Dieser Blog-Beitrag wird aufzeigen, wie unser Stefan Studius mithilfe einer Steuererklärung seine Steuerlast nach dem Studium minimieren könnte.
Zunächst stelle ich dir den Absolventen Stefan vor. Stefan ist Student der Wirtschaftswissenschaften und liebt Zahlen. Er befindet sich im (Abschluss)-Jahr 2022 und möchte für das Jahr 2021 eine Steuererklärung einreichen.
Nachdem du nun Stefan besser kennen, siehst du einige Ausgaben, die in seinem Studium angefallen sind. Ziel ist eine Prüfung, welche Ausgaben er davon in der Steuererklärung ansetzen könnte. Denn was als Ausgaben angesetzt werden können, entscheidet am Ende immer das im Jahr geltende Gesetz.
Welche Kosten fallen an für das Studium?
Stefan ist kurz vor Studienabschluss und auf dem Weg zum erwachsen werden. Zum erwachsen werden gehört auch, dass er nach einem harten Jahr im Studium endlich seine Steuererklärung einreicht. Denn sein Freund Martin hat ihm mitgeteilt, dass sich das langfristig lohnen würde. Seine erste Steuererklärung könnte für ihn demnach ein Hit werden.
Einige Eckdaten unseres Versuchskaninchens
Name: Stefan Studius, männlich, 27 Jahre alt Studium: Studium der Wirtschaftswissenschaften (Semester 4) Angestrebter Abschluss: Master of Science
Erst-/Zweitstudium: Zweitstudium (vorher hat Stefan das Bachelorstudium in Wirtschaftswissenschaften absolviert).
Welche Kosten sind für sein Studium im Jahr 2021 angefallen?
Um zu starten, schreibt Stefan alle Ausgaben auf, die für das Studienjahr angefallen sind. Er wohnt und studiert in München. Er zahlt halbjährlich Studiengebühren + Semesterticket. Studiengebühren absetzen, klappt genauso wunderbar, wie Semesterticket. Trotzdem fährt er, anstatt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Auto zur Hochschule. Die Uni besucht er an 5 Tagen die Woche. Er kauft über das Jahr diverse Literatur für sein Studium.
Weitere Ausgaben für sein Studium
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Fahrt zu Lerngruppenmeetings und zur Bücherei
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Kauf von Ordnern, Stiften und Blöcken
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Fahrt zur Werkstudententätigkeit im Callcenter
Studiengebühren absetzen, ok – Was von den Ausgaben können noch angesetzt werden?
Die Frage, wann Ausgaben anerkannt werden, ist nicht zu 100 Prozent beantwortbar. Das letzte Wort hat unter Umständen immer die örtliche Finanzbehörde.
Viele Ausgaben werden ausnahmslos anerkannt. Zu den absetzbaren Aufwendungen gehören alle Ausgaben, damit Stefan sein Job ausführen kann. Hierbei ist alles absetzbar, was nicht bereits von Hochschule, Arbeitgeber oder anderer Institution steuerfrei ersetzt wurde. Auch ist es egal, ob Eltern und Co. gezahlt haben. Wichtig ist nur, dass Stefan der Steuerpflichtige ist.
Beispiel: Stefan erhält von seinen Eltern 500 €, um einen Computer für das Studium zu kaufen. Er kann die 500 € bei seiner Steuererklärung ansetzen.
Wichtig ist hierbei, dass Berufsgruppe von Finanzbehörden gleich behandelt werden muss, seien es Studenten, Angestellte, Selbstständige oder Arbeitssuchende. Studiengebühren absetzen klappt, weil wir diese zahlen, um unser Studium abschließen zu können.
Alle Arbeitnehmer können im Jahr die Fahrten zum Büro geltend machen. Das Büro von Stefan? Die Hochschule! Da er 5-mal die Woche hinfährt, könnte er die (einfachen) Fahrtkosten für die Fahrt zu seiner „Ersten Tätigkeitsstätte“ geltend machen. Benzin für sein Auto kann er nicht absetzen.
Außerdem ist er fleißig und trifft samstags seine Lerngruppe in der Bibliothek zum Lernen. Fahrtkosten zur örtlichen Bibliothek oder zu Lerngruppenmeetings sind nichts anderes als „Dienstreisen“ für Stefan. Arbeitnehmer und Selbstständige können Dienstreisen bei der Steuer einreichen, somit können Studenten genauso vorgehen.
Wann immer Stefan das Haus verlässt, um für seinen „Job“ außerhalb der Uni etwas zu erledigen, notiert er Angaben wie Startadresse, Zieladresse, Kilometer, Anlass der Reise. Daher liebt er die Kolloquien in anderen Städten, da diese immer mit Fahrtkosten verbunden sind.
Diese Kosten kann er in der Steuer geltend machen. Seine absolute #Kracherdienstreise war ein dreimonatiges Praktikum in einer anderen Stadt.
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Studiengebühren absetzen – Belege sind King
Im zweiten Schritt benötigt die örtliche Finanzbehörde teilweise Unterstützung von Stefan. Manchmal hat der zuständige Sachbearbeiter Schwierigkeiten, die Ausgabe als relevant für das Studium zu betrachten. Eine große Bedeutung kommt daher Belegen zu. Stefan sammelt Belege für diverse Anschaffungen.
Kauf von Fachbüchern
Auch Fachliteratur muss einen Bezug zum Job/Studium haben. Du studierst Bauingenieurwissenschaften, betreibst nebenbei einen Modeblog? Dann könntest du die Modeliteratur geltend machen. Nur bei Literatur für Persönlichkeitsentwicklung könnte der zuständige Sachbearbeiter „Nein“ sagen. Prüf also, ob deine Ausgabe einen Bezug zu deinem Studium hat.
Fortbildungen wie Gesangsunterricht
Du bist stutzig, was denn jetzt der Gesangsunterricht hier zu suchen hat? Stefan studiert doch Wirtschaftswissenschaften? Wie soll er das denn begründen? Nur einen Beleg einzureichen, reicht daher oft nicht aus. Wenn Stefan begründet, wieso seine Ausgabe für sein Studium relevant war, kann er für die Finanzbehörde ein besseres Verständnis schaffen. Daher schreibt Stefan bei manchen Ausgaben eine kleine Notiz dazu.
Ein Beispiel für eine Notiz könnte sein:
Ich nehme privat Gesangsunterricht. Dieser hilft mir, meine Stimme zu kontrollieren. In meiner Werkstudententätigkeit als Callcenter-Mitarbeiter benötige ich eine klare, feste Stimme.
Somit ist der Gesangsunterricht nötig für seinen „Job“. Der Job als Callcenter-Mitarbeiter ist notwendig für die Finanzierung seines Studiums. Somit sind die Ausgaben für Gesangsunterricht relevant für sein Studium.
Pauschalen ahoi! Du musst nicht jeden Kauf einer Büroklammer belegen
Zum Schluss könnte er solche Ausgaben so easy absetzen, wie er Studiengebühren absetzen kann. Deine Aufgabe ist es, fleißig Belege aufheben. Diese brauchst du nicht für jede Aufwendung im Studium. Da die Finanzbehörden keine Millionen Quittungen für Büroklammern und Co. auswerten möchten, arbeiten diese viel mit Pauschalen.
Stefan kann sich für manche Aufwendungen Pauschalen anrechnen lassen. Sind seine Aufwendungen höher, benötigt er wieder Belege.
Du siehst, Stefan ist dabei, erwachsen zu werden. Durch das neue Wissen geht er nun sensibler mit Quittungen und Belegen um. Studiengebühren absetzen ist dann doch nicht die einzige Möglichkeit. Stefan sammelt alle Papiere über das Jahr in einem Ordner, um am Ende seine Steuererklärung einzureichen. Diese hilft ihm auch im Job, die Steuerlast für das Jahr niedrig zu halten. Sei wie Stefan! Reich jedes Jahr eine Steuererklärung ein.
Welche Aussage aus diesem Blog-Beitrag hat dich am meisten inspiriert? Hinterlasse gerne einen Kommentar.
2 Kommentare zu „Was du außer Studiengebühren absetzen kannst“
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