Die Wahrheit über Nachhaltige ETFs

nachhaltige ETFs

Einleitung: Nachhaltigkeit ist in aller Munde – aber bringt das was?

nachhaltige ETFs

Nachhaltige ETFs sind in den letzten Jahren zu einem echten Hype geworden.

Gerade junge Anleger:innen verbinden mit ihnen die Hoffnung, Geldanlage mit Verantwortung zu vereinen.

Banken, Broker und Robo-Advisors überschlagen sich regelrecht damit, „grüne Produkte“ zu pushen.

Die Marketingbotschaft klingt verlockend: Wer in nachhaltige ETFs investiert, baut langfristig Vermögen auf – und tut gleichzeitig etwas Gutes für Umwelt und Gesellschaft. Doch wie viel ist davon wirklich dran?

Schau dir einmal die Produktnamen an: ESG, SRI, PAB, CTB – die Abkürzungen klingen nach echtem Fortschritt.

Sie versprechen Ausschluss von „Sünden-Aktien“, Klimaschutz, soziale Verantwortung. Aber steckt hinter all den Kürzeln wirklich der große Wandel?

Oder ist vieles nur ein geschicktes Greenwashing, das Anleger:innen in Sicherheit wiegt?

Wenn du dich schon einmal gefragt hast, ob nachhaltige ETFs tatsächlich echten Impact haben oder eher eine clevere Marketing-Nummer sind, bist du hier richtig.

In diesem Blog-Beitrag bekommst du:

  • einen Überblick, wie ESG-ETFs funktionieren sollen,
  • eine kritische Analyse, wo Nachhaltigkeit endet und Greenwashing beginnt,
  • Studien und Daten zur Performance,
  • und konkrete Tipps, wie du die richtigen ETFs für deine Ziele auswählst.

Bevor wir tiefer einsteigen, interessiert mich deine Meinung:

Was ist deine Erfahrung mit nachhaltigen ETFs? Hast du selbst welche oder setzt du bewusst auf klassische Produkte? Schreib es gerne unten in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Sichtweise!

Das Versprechen: Nachhaltig investieren leicht gemacht

nachhaltige ETFs

Die Botschaft von Banken und Brokern ist simpel: Mit nachhaltigen ETFs kannst du dein Geld vermehren – und gleichzeitig etwas Gutes tun.

Das Versprechen lautet: „Raus mit den Sünden-Aktien“. Also kein Tabak, keine Waffen, kein Öl.

Klingt einfach? Ist es aber nicht.

Immer mehr Robo-Advisors und Broker drängen deshalb nachhaltige Produkte nach vorne.

Sie nutzen Schlagworte wie „clean“, „grün“, „klimafreundlich“ oder „zukunftssicher“. Für viele Anleger:innen ist das attraktiv, weil es moralisch die richtige Entscheidung zu sein scheint.

Doch die Realität ist komplizierter. Denn was als „nachhaltig“ gilt, ist keineswegs einheitlich geregelt. Genau deshalb lohnt es sich, die Kürzel einmal genauer zu verstehen.

Nachhaltige ETF-Kürzel erklärt: ESG, SRI, PAB, CTB & Co.

Wenn du dich schon einmal durch die ETF-Landschaft geklickt hast, sind dir Kürzel wie ESG, SRI, PAB oder CTB begegnet.

Sie sehen technisch aus, bestimmen aber, wie streng ein ETF wirklich Nachhaltigkeit umsetzt.

  • ESG (Environment, Social, Governance): Unternehmen müssen Mindeststandards erfüllen. Ausschlüsse gibt es bei Tabak, Waffen, Kohle – aber nur minimal. ESG-ETFs unterscheiden sich oft kaum vom Mutterindex.
  • SRI (Socially Responsible Investment): Hier werden nur die „Best-in-Class“-Unternehmen je Branche ausgewählt. Strenger als ESG, aber oft landen trotzdem Konzerne im Index, die fragwürdig sind.
  • PAB (Paris-Aligned Benchmark): Fokus auf Klimaschutz. Ziel ist, den CO₂-Ausstoß massiv zu reduzieren, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
  • CTB (Climate Transition Benchmark): Ebenfalls Klima-Fokus, aber etwas weniger strikt als PAB.

 

Ein Beispiel: Der MSCI World ESG enthält immer noch mehr als 1.000 Unternehmen. Der MSCI World SRI dagegen reduziert auf rund 350 Titel. Das macht einen großen Unterschied im Portfolio.

Fazit: Je strenger die Kriterien, desto stärker weicht dein ETF vom Weltmarkt ab. Das solltest du im Blick behalten, bevor du investierst.

Studien und Performance: Verzicht auf Rendite nötig?

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Eine der größten Sorgen vieler Anleger:innen lautet:

„Muss ich für Nachhaltigkeit auf Rendite verzichten?“

Die gute Nachricht: Zahlreiche Studien zeigen, dass nachhaltige ETFs nicht schlechter abschneiden als klassische ETFs. Einige Daten:

  • BlackRock-Analyse – Während des Corona-Crashs schnitten ESG-ETFs besser ab als klassische MSCI-World-Produkte.
  • NYU Stern / ESMA Meta-Analyse: ESG-Fonds erzielten über fünf Jahre hinweg Mehrerträge – in Europa +1,59 %, Asien-Pazifik +1,02 %, global +0,17 %.
  • IEEFA-Report 2024: Nachhaltige Fonds erzielten 2023 eine Medianrendite von 12,6 %, gegenüber 8,6 % bei klassischen Fonds.
  • Wall Street Journal: ESG-Daten liefern keinen klaren Renditevorteil. Teilweise sind die Ergebnisse sogar redundant – Anleger:innen zahlen mehr für kaum besseren Output.

Neben den genannten Analysen bestätigt auch die Stiftung Warentest:

Bei nachhaltigen ETFs sind häufig nur mittelmäßige Nachhaltigkeitsbewertungen drin – sei es wegen zu vieler Ausnahmen oder fehlender Nachhaltigkeitsbeiräte.

Und trotzdem bleibt die Performance häufig auf Augenhöhe mit klassischen Produkten (siehe Stiftung Warentest – Nachhaltige Fonds & ETF im Test).

Die Wahrheit: Rendite ist kein Argument gegen nachhaltige ETFs. Die Performance ist mindestens gleichwertig.

Aber: Das bedeutet nicht, dass dein Geld wirklich einen positiven Einfluss hat.

Der kritische Blick: Wo endet Nachhaltigkeit und wo beginnt Greenwashing?

Und genau hier liegt der Knackpunkt: Wie nachhaltig sind nachhaltige ETFs wirklich?

  • Laxe Kriterien: ESG-ETFs schließen oft nur wenige Branchen aus. Ölkonzerne oder Tabakhersteller tauchen trotzdem auf.
  • Best-in-Class-Falle: Wenn der „nachhaltigste Ölkonzern“ ausgewählt wird, bleibt er trotzdem ein Ölkonzern.
  • ESG-Ratings: Uneinheitlich und intransparent. Dasselbe Unternehmen kann bei einer Rating-Agentur ein Top-Rating haben – und bei einer anderen durchfallen.
  • Klimaschutz-Ziele: PAB und CTB sind zwar strenger, aber selbst sie garantieren keinen echten Impact.
  • Regulierung: Auch die BaFin warnt, dass Begriffe wie „sustainable“ nur dann verwendet werden dürfen, wenn klare Standards eingehalten werden – andernfalls droht Greenwashing  (BaFin – Preventing Greenwashing)

Fazit: Nachhaltige ETFs sind oft näher an Marketing als an echtem Wandel.

Die Wirkungslücke: Bewegt dein ETF überhaupt etwas?

Hier kommt die unbequeme Wahrheit: Mit einem nachhaltigen ETF veränderst du die Welt kaum.

Warum?

  • ETFs kaufen Aktien am Markt, sie geben Unternehmen kein neues Kapital.
  • Einfluss auf Unternehmen entsteht vor allem durch Stimmrechte bei Hauptversammlungen – die nutzen ETF-Anbieter jedoch selten konsequent.
  • Wirklich wirkungsvoll sind oft nur Impact-Investments oder direkte Beteiligungen.

Das heißt: Dein nachhaltiger ETF ist vielleicht ein „gutes Gefühl“-Produkt. Aber echter Wandel entsteht nur, wenn Kapitalströme Unternehmen direkt verändern.

Nachhaltigkeit richtig gedacht: Worauf du achten solltest

Wenn du trotzdem in nachhaltige ETFs investieren willst, dann informiere dich genau:

  • Kürzel verstehen: ESG, SRI, PAB und CTB bedeuten große Unterschiede.
  • Checkliste nutzen: Prüfe, welche Unternehmen im Index sind – und ob sie deinem Verständnis von Nachhaltigkeit entsprechen.
  • Alternativen prüfen: Vielleicht sind, Direktinvestments oder Stimmrechtsplattformen für dich spannender.

Einen tieferen Überblick darüber, wie nachhaltige Geldanlagen tatsächlich wirken und welche Chancen und Grenzen sie haben, findest du beim Umweltbundesamt

Merke: Nachhaltigkeit fängt bei deiner eigenen Klarheit an.

FAQ – Nachhaltige ETFs

Sind nachhaltige ETFs teurer als klassische ETFs?

Oft ja. Die TER (Gesamtkostenquote) ist meist leicht höher, da zusätzliche Analyse-Kosten entstehen.

Kann ich mit nachhaltigen ETFs die Welt retten?

Nein. Du kannst dein Geld nachhaltig anlegen, aber wirklicher Wandel entsteht eher durch politische Maßnahmen, Engagement und Impact-Investments.

Sind SRI-ETFs strenger als ESG-ETFs?

Ja. SRI schließt mehr Branchen aus und nutzt einen Best-in-Class-Ansatz. ESG ist deutlich lockerer.

Welcher nachhaltige ETF passt zu mir?

Das hängt davon ab, ob dir Ausschlüsse reichen oder ob du einen echten Klima-Fokus (PAB/CTB) willst.

Abschließendes Fazit: Wunsch oder Wirklichkeit?

Nachhaltige ETFs sind ein spannendes Produkt, das Rendite und Verantwortung miteinander verbinden soll.

Doch die Realität zeigt: Meist handelt es sich um Marketing, nicht um echten Wandel.

  • Die Performance ist solide – aber nicht besser als klassische ETFs.
  • Die Nachhaltigkeitskriterien sind oft schwach.
  • Der Impact für die reale Welt bleibt minimal.

Wenn dir Nachhaltigkeit wirklich wichtig ist, schau genau hin, prüfe die Indizes und trau keinem grünen Label blind.

Am Ende geht es darum, dass du deine Inbestments bewusst steuerst – nicht darum, dich von Marketing-Sprüchen einlullen zu lassen.

Und jetzt mein Tipp für dich: Melde dich zur Freiheitsformel an. Dort finden wir gemeinsam die ETFs, die wirklich zu deinen Zielen und Werten passen.

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